Seriöse Gesundheitsinformationen

Gesundheitskompetenz

Gesundheitsinformationen zu Mukoviszidose & Co. - so trennen Sie die Spreu vom Weizen

 

Gesundheitsinformationen gibt es zuhauf, sowohl gedruckt als auch im Internet. Aber welche sind verlässlich, beziehungsweise welche bedienen in erster Linie wirtschaftliche Interessen oder stellen vielleicht sogar ein Risiko dar, wenn man sich nach ihnen richtet? Um das eine vom anderen zu unterscheiden, können Sie sich an bestimmten Qualitätskriterien orientieren. Abgesehen davon ist auch Ihr Bauchgefühl oft ein guter Indikator.

An Informationen und Aufklärung zu etwas selteneren Erkrankungen zu kommen, das war früher gar nicht so einfach – heute genügen ein paar Klicks im Internet. Wer in Google das Stichwort Mukoviszidose eingibt, erhält eine Ergebnisliste mit derzeit knapp 1 Million Einträgen, bei zystische Fibrose oder cystische Fibrose sind es rund 75.000. Sie verweisen auf Informationsangebote, von denen etliche sicherlich seriös und wissenschaftlich fundiert sind, andere enthalten dagegen eher persönliche Meinungen oder Halbwahrheiten, wenn nicht sogar falsche Informationen. Für Menschen ohne medizinische Ausbildung kann es manchmal schwierig sein, das eine vom anderen zu unterscheiden. Deshalb haben nationale und internationale Organisationen Kriterienkataloge entwickelt, mit deren Hilfe Sie bei Gesundheitsinformationen den Weizen von der Spreu trennen können, und zwar unabhängig von der Art der Erkrankung, auf die sie sich beziehen.

Achtung bei bestimmten Begrifflichkeiten

In Deutschland hat sich zum Beispiel das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) dieser Aufgabe gewidmet und eine Checkliste für gute Informationen rund um die Gesundheit erstellt.1 Es bezieht sich dabei auf Internetseiten, die Kriterien sind aber durchaus auch auf die Vertrauenswürdigkeit anderer Medien übertragbar. Zu ihnen zählen:

Die Sprache
 

Gute Seiten vermitteln Wissen auf objektive und neutrale Weise und erklären Fachbegriffe in laienverständlicher Form. Vorsicht ist dagegen geboten, wenn bei schweren Erkrankungen von ‚Heilung‘ die Rede ist oder gar in Aussicht gestellt wird oder Begriffe in einem ideologischen Kontext verwendet werden. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die ‚Schulmedizin‘ in abwertender Form einer ‚ganzheitlichen Medizin‘ gegenübergestellt wird.

Die Inhalte
 

Gute Seiten berichten ausgewogen, legen etwa bei Behandlungen dar, wie sie wirken, welche Erfolge zu erwarten sind, aber auch welche Nebenwirkungen auftreten können und was passiert, wenn man von einer Behandlung absieht. Des Weiteren geht aus den Inhalten hervor, bei welchen Themen sich Forschende und Medizinerinnen und Mediziner selbst noch unsicher sind. Warnlämpchen sollten bei Ihnen aufleuchten, wenn neben den Informationen Werbung zu passenden Produkten erscheint oder wenn direkt oder über verlinkte Shop-Seiten Produkte verkauft werden.

Die Quellen
 

Auf guten Seiten entsprechen die Inhalte dem Stand der Wissenschaft und sind entsprechend referenziert – beispielsweise mit Veröffentlichungen in Fachmagazinen. Wichtig, aber manchmal schwer zu überprüfen ist es, dass die Inhalte der Quellen auch richtig wiedergegeben werden. Fehlen Quellen oder beruhen die Inhalte auf ‚Erfahrungsberichten‘, sind die Inhalte unter Umständen nicht vertrauenswürdig.

Die Aktualität
 

Auf guten Seiten wird ersichtlich, wann die Inhalte erstellt wurden. Dies ist vor allen Dingen wichtig, wenn es um Erkrankungen geht, bei denen der Stand des Wissens rasch fortschreitet. Unter Umständen ist dann nämlich schon veraltet, was vor wenigen Jahren veröffentlicht wurde.

Wer ist eigentlich der Herausgeber?

Weiter rät das IQWiG, einen Blick in das Impressum oder in die häufig vorhandenen Rubriken ‚Über uns‘ oder ‚Kontakt‘ zu werfen. Dort sollten sich nämlich Angaben zum Herausgeber finden und dessen Qualifikation und Zielsetzung sowie die Finanzierung des Mediums ersichtlich werden. In Bezug auf Foren und Social Media verweist das IQWIG darauf, dass die Einträge oft subjektiv und nicht auf ihre Richtigkeit überprüft sind, und dass die Absender von Posts auch mit falschen Identitäten auftreten können.

Gütesiegel und Bauchgefühl

Schließlich gibt es für Gesundheitsinformationen auch noch Gütesiegel, die von verschiedenen Organisationen vergeben werden. Dazu zählen beispielsweise jene vom Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem e.V. (afgis)2 oder von der Stiftung Gesundheit.3 Herausgeber, die die jeweiligen Anforderungen für das Siegel erfüllen, dürfen ein entsprechendes Logo auf ihrer Website platzieren. Wichtig: Die Vergabe ist in der Regel nur an formale Kriterien geknüpft, wie sie auch vom IQWIG (siehe oben) formuliert werden; eine Garantie für inhaltliche Richtigkeit sind die Siegel nicht. Übrigens: Gelegentlich ist auch das eigene Bauchgefühl ein guter Ratgeber. Wenn Sie das Gefühl beschleicht, dass Inhalte nicht sorgfältig recherchiert und erstellt wurden, Informationen unvollständig sind oder die Zielsetzungen und Interessen des Herausgebers verschleiert werden, dann sehen Sie sich lieber nach zusätzlichen oder anderen Quellen um.

 

Bitte beachten Sie in jedem Fall:

Auch gute Informationen sind kein Ersatz für das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt, sondern nur eine Vorbereitung oder Ergänzung.

 

Zur CF News Übersicht

    1. Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem (afgis) e. V.. Zertifizierung für mehr Transparenz. [Online]. Verfügbar unter: https://www.afgis.de/zertifizierung/. [Zugriff am 20. September 2022].

    Bitte geben Sie die Chargen-Nummer Ihres Medikaments ein.

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