Gut geschützt in den Winter

Gesundheitskompetenz

Winterzeit ist Virenzeit

Der Herbst ist da, der Winter steht bald vor der Tür und mit ihnen Viren, die die Atemwege befallen. Diese sogenannten respiratorischen Viren, wie z. B. Grippe-Viren (Influenzaviren), das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2, COVID-19) und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), rufen erkältungsartige und Grippe-ähnliche Symptome hervor. Wir stecken uns bevorzugt in den Wintermonaten von November bis April mit ihnen an.1

Wieso sind wir im Winter anfälliger für virale Atemwegserkrankungen?

Die Ursache für dieses erhöhte Infektionsrisiko im Winter sind durch die kalten Temperaturen hervorgerufene Veränderungen in unseren Gewohnheiten, Abwehrkräften und der Virusübertragung: Wird es draußen kälter, halten wir uns mehr in geheizten Innenräumen auf. Durch das Heizen nimmt die Luftfeuchtigkeit in unserer Atemluft ab.1 Studien haben gezeigt, dass die im Winter aufgeheizte trockene Atemluft in Innenräumen, aber auch die draußen vorherrschende kalte frische Atemluft die Abwehrkräfte in den Atemwegen einschränkt und die Infektion durch Viren begünstigt.1 Zum Beispiel ist die Bewegung der Flimmerhärchen in den Atemwegen (mukoziliäre Reinigung), die zur Beseitigung von Krankheitserregern beiträgt, eingeschränkt.1 Darüber hinaus schwächt die verminderte Anzahl an Sonnenstunden und die dadurch niedrigere Vitamin-D-Herstellung unsere Abwehrkräfte.1 Zu guter Letzt erhöht die wetterbedingte Verlagerung von sozialen Zusammenkünften in geschlossene und schlecht gelüftete Räume die Ansteckungsfahr zusätzlich.2

 

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Infografik Bewegung und Sport

Schutzmaßnahmen gegen respiratorische Viren

Wir alle werden im Laufe unseres Lebens mit respiratorischen Viren infiziert. So machen beispielsweise 50 bis 70 Prozent der Kinder schon im Laufe ihres ersten Lebensjahres eine RSV-Infektion durch; bis zum zweiten Geburtstag ist sogar fast jedes Kind bereits einmal infiziert gewesen.3 In den meisten Fällen verlaufen solche Infektionen leicht und sind Teil der Ausbildung von gesunden Abwehrkräften. Für bestimmte Risikogruppen können sie jedoch mit schwereren Verläufen und größeren Gesundheitsrisiken einhergehen.4 Eine Risikogruppe sind Menschen mit Vorerkrankungen der Lunge , zu denen auch Personen mit Mukoviszidose gehören.4 Deshalb sollten Menschen mit CF und ihr soziales Umfeld sich zur Beginn der Saison über Schutzmaßnahmen informieren. Das Risiko für eine Infektion mit einem respiratorischen Virus kann zum Beispiel durch regelmäßiges Händewaschen und Lüften sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in bestimmten Situationen reduziert werden.3,5 Außerdem kann eine sogenannte Immunisierung gegen ein bestimmtes Virus unsere Abwehrkräfte bei dessen Bekämpfung unterstützen, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern.

Zu welchen Immunisierungen wird CF-Erkrankten geraten?

  • Grippeimpfung: Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, sich jährlich im Herbst gegen Grippe impfen zu lassen. Die Impfung steht für Personen ab einem Alter von 6 Monaten zur Verfügung. Für Kinder und Jugendliche von 2 bis 17 Jahren gibt es neben der klassischen Injektionsimpfung eine alternative Darreichungsform über die Nase, die auch im Falle einer starken Angst vor Spritzen in Frage kommt.6
  • Coronaimpfung: Personen mit chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane rät die STIKO - zusätzlich zur generellen Impfempfehlung für Kinder ab 5 Jahren - zu einer zweiten Auffrischung der Impfung.7
Tipp!
 

Sehr junge Kinder mit Mukoviszidose können wegen der Altersbeschränkungen sowohl die Grippe- als auch die Coronaimpfung noch nicht erhalten. Ihr Risiko für eine Ansteckung kann allerdings durch eine Impfung ihrer Bezugspersonen verringert werden – dieses Prinzip wird auch Herdenimmunität genannt.7-9

Lassen Sie sich bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über die passenden Schutzmaßnahmen für Sie, Ihr Kind und Ihre Bezugspersonen beraten – sie helfen Ihnen gerne weiter.

    1. Moriyama M et al. Seasonality of Respiratory Viral Infections. Annu Rev Virol. 2020;7(1):83–101

    2. Yakubenko S. Home alone? Effect of weather-induced behaviour on spread of SARS-CoV-2 in Germany. Economics & Human Biology. 2021;42:100998
    3. Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber für Ärzte - Respiratorische Synzytial-Virus-Infektionen (RSV). Epid Bull. 2011;19:159–163
    4. Frickmann H et al. Spectrum of viral infections in patients with cystic fibrosis. European Journal of Microbiology and Immunology. 2012;2(3):161–175

    5. Robert Koch-Institut. Ratgeber für Ärzte Influenza (saisonale Grippe). Epid Bull. 2016;7:57–66

    6. Robert Koch-Institut. Ständige Impfkommission: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2022. Epid Bull. 2022;4:3–67

    7. Robert Koch-Institut. Beschluss der STIKO zur 21. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung. Epid Bull. 2022;33:3–19
    8. Hammermann J et al. S3-Leitlinie: Mukoviszidose bei Kindern in den ersten beiden Lebensjahren, Diagnostik und Therapie. Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie e.V. (GPP) und Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ); 2020
    9. Robert Koch-Institut, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Das Impfbuch für alle. 2021

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