Angstzustände und Depression bei CF

Angstzustände und Depressionen bei Mukoviszidose

 

Angstzustände und Depressionen bei Mukoviszidose

 

Menschen mit Mukoviszidose (zystische Fibrose, CF) sowie deren Eltern sind zwei- bis dreimal häufiger von Depressionen und Angstzuständen betroffen.1 Das CF-Behandlungsteam unterstützt Betroffene und deren Familien bei der Behandlung ihrer psychischen Gesundheit mit Hilfe von Leitlinien, Expertenteams und jährlichen Kontrollen.


 

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Merkmale von Angstzuständen und Depressionen

Zwischen diesen beiden psychischen Erkrankungen gibt es viele Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede. Eine Depression ist eine Stimmungsstörung, die häufig durch Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Desinteresse gekennzeichnet ist.2,3 Oft sind die Gründe für eine Angststörung überwältigende Situationen, welche die Sorge verursachen, einem unvermeidbaren negativen Ereignis oder Ergebnis nicht entfliehen zu können.2 Dies kann mit Panikattacken einhergehen.4 

Betroffene empfinden oft eine körperliche Anspannung oder fühlen sich gehindert normalen täglichen Aktivitäten nachzugehen.4,5 

Auswirkungen auf die physische Gesundheit von Menschen mit CF3

 

Unbehandelte Depressionen, Ängste oder beides zugleich können die körperliche und emotionale Gesundheit sowie das Nachgehen alltäglicher Aktivitäten von Menschen mit CF beeinträchtigen. Sie können unter anderem weniger dazu in der Lage sein, ihre Behandlungspläne effektiv zu verwalten, neigen eventuell zu einer schlechteren Lungenfunktion oder weisen einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI) auf. Dadurch können mehr Krankenhausaufenthalte entstehen sowie höhere Gesundheitskosten.

 

Wie häufig sind Depressionen oder Angstzustände bei Menschen mit CF?1  

 

Mukoviszidose stellt aufgrund bestimmter Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen oft eine psychologische Herausforderung für Betroffene sowie deren Eltern oder Freundinnen und Freunde dar. 

Eine amerikanisch-europäische Studie stellte fest, dass 10 % der Jugendlichen mit CF, 19 % der Erwachsenen mit CF sowie
37 % der Mütter und 31 % der Väter unter Depressionen leiden. Angstzustände wurden bei 22 % der Jugendlichen mit CF, bei 32 % der Erwachsenen mit CF, bei 48 % der Mütter und bei 36 % der Väter festgestellt. Diese Ergebnisse sind zwei- bis dreimal höher als in der Allgemeinbevölkerung.

 

Unterstützung im Umgang mit Mukoviszidose und psychischer Belastung

 

Neben der Unterstützung von Familie, Freundinnen und Freunden, ist eine gute Kommunikation mit dem CF-Behandlungsteam wichtig, um Ängste und Sorgen in einem unterstützenden Umfeld zu besprechen. Oft ist die Familie der wichtigste Anlaufpunkt, jedoch gibt es auch Themen, die Betroffene gegenüber ihren Liebsten ungern ansprechen möchten. In diesem Fall können unabhängige Personen, wie Psychologinnen und Psychologen helfen emotionale Schwierigkeiten durchzustehen. Ratschläge von Psychologinnen und Psychologen sowie von Freundinnen oder Freunden und Gleichgesinnten aus Selbsthilfegruppen können ebenfalls helfen.

 

Das Gespräch mit Menschen, die dieselben Erfahrungen gemacht haben oder machen, kann helfen sich weniger allein zu fühlen.

 

Screening und Hilfe im CF-Zentrum6

 

Die Untersuchung auf Depressionen und Angstzustände bei Menschen mit CF ist ein geregeltes Screening, das zu Beginn jeder CF-Therapie stattfinden sollte und sich jährlich wiederholen sollte. Außerdem sollte mindestens einer primären Bezugsperson ein jährliches Screening angeboten werden.

Durch diese Screenings werden Behandlungseffekte überprüft und die weitere physische und psychische Behandlung festlegt. 

 

Behandlung von Depressionen und Angstzuständen2

Sollten Sie bei sich für Depression und/oder Angststörungen typische Symptome bemerken, kontaktieren sie eine Ärztin, einen Arzt oder suchen Sie psychotherapeutische Beratung.

Es gibt viele Behandlungen, die bei psychischen Problemen helfen können. In der Regel ist ein kombinierter Ansatz erforderlich, um Depressionen und Angstzustände zu behandeln, wie z. B.:

  • Gesprächstherapie oder kognitive Verhaltenstherapie
  • Medikamentöse Behandlung
  • Tägliche Bewegung und Zeit an der frischen Luft 
  • Aktivitäten mit engen Bezugspersonen 
  • Hobbys
  • Entspannungsmethoden
  • Schlafrituale

     

Auch Selbstfürsorgetechniken können helfen, z. B. Hobbys, Meditation und die Einhaltung der CF-Behandlungspläne. Diese Aktivitäten sind kein Ersatz für eine professionelle Betreuung, aber können eine weitere Stütze sein.
 

 

(Trend-)Sportarten im Frühling

Die Bewegung- und Sporttherapie ist für CF-Patientinnen und -Patienten ein wesentlicher Bestandteil ihrer täglichen Routine. Der Frühling ist ein perfekter Zeitpunkt, um viele Sporteinheiten ins Freie zu verlagern. Bewegung im Freien hat viele positive Effekte auf den Körper, die Psyche und das allgemeine Wohlbefinden. 

Mehr erfahren

 

    1. Quittner AL et al. Prevalence of depression and anxiety in patients with cystic fibrosis and parent caregivers: results of The International Depression Epidemiological Study across nine countries. Thorax. 2014;69(12):1090–1097.

    2. Quittner AL et al. International Committee on Mental Health in Cystic Fibrosis: Cystic Fibrosis Foundation and European Cystic Fibrosis Society consensus statements for screening and treating depression and anxiety. Thorax. 2016;71(1):26–34.

    3. Castellani C et al. ECFS best practice guidelines: the 2018 revision. J Cyst Fibros. 2018;17(2):153–178.

    Bitte geben Sie die Chargen-Nummer Ihres Medikaments ein.

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